Depressive Verstimmung
Was unterscheidet sie von der schweren Depression?
Stimmungsschwankungen gehören zum Leben, können aber sehr belastend sein. So leiden nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das soziale Umfeld unter den Symptomen auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene. Wichtig ist die Abklärung, ob sich darunter eine Angststörung verbirgt oder sich eine schwere Depression entwickelt. Auch die Ernährung und z.B. Licht spielen bei der Ursachenfindung dabei eine große Rolle
Eine fachärztliche Abklärung zwischen einer Depression, die sogar mit Suizidgedanken einhergehen kann und einer depressiven Verstimmung ist für eine professionelle Behandlung äußerst wichtig. Während eine depressive Verstimmung oft vorübergehend ist und auf konkrete Auslöser wie Stress, zu wenig Sonnenlicht oder Schlaf oder bei Frauen auch auf Hormonschwankungen etc. zurückgeführt werden kann, handelt es sich bei der Depression um einen anhaltenden Zustand der Niedergeschlagenheit, der sich zum Beispiel durch Entspannung, Ablenkung oder gar „positives Denken“ kaum beeinflussen lässt und dringend fachärztliche behandelt werden sollte. Zur besseren Einordnung nenne ich Ihnen nachfolgend die wesentlichen Merkmale:
Symptome einer Depression auf der emotionalen, seelischen Ebene sind z.B.:
- Gefühl der anhaltenden oder steigenden Niedergeschlagenheit
- Traurigkeit mit häufigen Weinanfällen vor allem morgens – das sog. Morgentief
- Negative Weltsicht, Gefühl der Sinnlosigkeit
- Emotionslosigkeit wie „Ich fühle überhaupt nichts mehr“
- Müdigkeit und Schlafstörungen, meist wacht der Depressive um 4.00 h auf
- Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung kennzeichnen Sätze wie „Ich kann nicht mehr“. Alltäglichen Aufgaben fühlt sich der Depressive nicht mehr gewachsen
- Sozialer Rückzug, Vermeidung von Aktivitäten, Interesselosigkeit
- Innere Unruhe und trotzdem liegt der Depressive gern einfach nur im Bett
- Verlust des Selbstwertgefühls, Verleugnung der eigenen Fähigkeiten, Schuldgefühle
- Ängste bis hin zu Panikattacken und auch Zwangsgedanken
- Selbstschädigung bis hin zu Suizidgedanken
Symptome bzw. Begleiterscheinungen der Depression auf der geistigen Ebene sind:
- Konzentrationsschwierigkeiten, Lernblockaden, Wortfindungsprobleme
- Grübelei und ständiges Kreisen der Gedanken um ein Problem
- Zwanghafte Gedanken
- Entscheidungsschwierigkeit aus Angst, Fehler zu machen
Symptome auf der körperlichen Ebene sind z.B.:
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Magen-Darm-Probleme
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Sexuelle Störungen
- Gefühl der Enge in der Brust, das Gefühl von Atemnot
- Herzrasen und Herz-Kreislauf-Probleme
- Muskelverspannungen, auch im Kieferbereich durch Zusammenbeißen der Zähne
- Hypochondrie (das Gefühl, an einer mitunter lebensbedrohlichen Krankheit zu leiden); verstärkte Sensibilität gegenüber körperlichen Symptomen
Bei den o.g. Symptomen sollten Sie sich dringend von einem Facharzt untersuchen lassen, um organische Ursachen abzuklären oder auszuschließen und eine mögliche Therapie einzuleiten. Es gibt Wege aus dem Tief durch z.B. Schlafentzug, Lichttherapie, Sport oder Medikamente.
Es können sich hinter den Symptomen z.B. Stoffwechselkrankheiten, Demenz, Parkinson, Schilddrüsenerkrankungen oder Lungenentzündung verbergen. Auch Nebenwirkungen von Medikamenten gegen Schlafstörungen, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können diese psychische Störung auslösen.
Depressive seelische Verstimmungen
Die Symptome und der Schweregrad sind leichterer Art und zu unterscheiden von den o.g. Depressionssymptome. Die Symptome der depressiven Verstimmung vergehen zwar nach einer gewissen Zeit, jedoch benötigt der Mensch oft Unterstützung, um Phasen von Trauer, Konflikten oder Krisen leichter durchzustehen. Auch hier gilt mein ganzheitlicher Ansatz, dass sich positive Gefühle (schneller) einstellen, wenn das Verhalten sowie alte Muster und Blockaden hinter diesen Krisen erkannt, verstanden und verändert werden können.
Ich möchte mit Ihnen Hintergründe, wie z.B. falsche Ernährung erörtern. Bei Frauen sollten bei Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahren die hormonelle Situation berücksichtigt und abgeklärt werden. Der typgerechte Sport setzt auch wieder Endorphine und Glücksgefühle frei – aber Vorsicht vor der sog. Sportsucht, die eher eine Depression verschleiert. Manchmal äußern sich depressive Verstimmungen in erhöhter Nervosität, Gereiztheit und Überaktivität – vor allem in die Flucht in Arbeit. Konzentrationsstörungen und Leistungsabfall sind im Gegenzug aber sehr oft ein Teil einer depressiven Verstimmung. Diese Störung hat oft ganzheitliche Ursachen und auch ganzheitliche Auswirkungen. Diese gilt es zu finden und zu behandeln und in der lebensberatenden Gesprächstherapie mit einzubinden.